Ausstellung

Haus der Ewigkeit. Jüdische Friedhöfe im mitteleuropäischen Kulturraum

Ausstellung vom 10. November bis 29. Dezember 2023
im Schönborner Hof

Jüdischer Friedhof in Czernowitz, Foto: Marcel-Th. und Klaus Jacobs

Erste Spuren jüdischer Friedhöfe in Deutschland gehen auf das 11. Jahrhundert zurück. Sie finden sich u.a. in Speyer, Worms und Mainz, den sog. SchUM-Städten, die seit Juli 2021 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden. Fast alle dieser mittelalterlichen jüdischen Friedhöfe – mit Ausnahme von Worms und Mainz, wo sich heute die beiden ältesten jüdischen Friedhöfe in Deutschland befinden – sind jedoch mittlerweile verschwunden. Erst im 16. bzw. 17. Jahrhundert wurden neue jüdische Friedhöfe errichtet, die teilweise heute noch erhalten sind. Nach letzten Zählungen aus dem Jahr 2016 gibt es in Deutschland ca. 2.000 jüdische Friedhöfe mit schätzungsweise insgesamt ca. 600.000 Grabsteinen, auf ca. 110 jüdischen Friedhöfen finden heute noch Bestattungen statt.
Jüdische Friedhöfe zählen neben Synagogen und Mikwaot (rituelle Tauchbäder) zu den unabdingbaren Einrichtungen von jüdischen Gemeinden, sie sind damit ein wesentlicher Bestandteil der jüdischen Alltagskultur. In ihnen spiegelt sich die große Vielfalt der einstigen jüdischen Bevölkerung und ihr sozialer Status wider: Industrielle, Bankiers, Kaufleute (überwiegend aus der Textilwirtschaft), Hoteliers, Handwerker, Landwirte, Politiker, Rechtsanwälte, Architekten, Rabbiner, Talmudgelehrte, Philosophen, Publizisten, Verleger, Wissenschaftler, Mediziner, gefallene Soldaten und Offiziere des Ersten Weltkrieges, Schauspieler, Musiker, Künstler und Sportler* –  hinter jedem Grabstein steht die Biographie eines verstorbenen Menschen.
Unserem Anspruch, die noch erhaltenen Spuren für die nachfolgenden Generationen sicht- und erlebbar zu machen, möchten wir auch in den nächsten Jahren gerecht werden und unsere Arbeit aktiv fortzusetzen. Wir freuen uns, wenn Sie sich mittels unserer Projekts bzw. unserer Ausstellungen motiviert fühlen, jüdische Friedhöfe zu besuchen und uns durch eigene Recherchen und Beiträge dabei zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage: www.jüdische-friedhöfe.de

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag: 11-16 Uhr
Samstag/Sonntag, 2./3. Dezember: 11-16 Uhr
Feiertags geschlossen

Eintritt frei

Schaufenster zur Stadtgeschichte: „Und hilf dem Nächsten in der Not“

Die dritte Ausstellung im Rahmen der Schaufenster zur Stadtgeschichte widmet sich dem historischen Bestand der Freiwilligen Feuerwehr Aschaffenburg. Dieser wurde Ende letzten Jahres ins Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg übernommen. Der Gesamtumfang des Archivguts beläuft sich auf 4,7 laufende Meter Schriftgut, eine Vielzahl an Fotos sowie andere, teils sehr interessante und historisch bedeutsame Informationsträger. Überliefert ist hierbei bereits die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr im Jahre 1862 anhand übernommener Statuten bis hin zur Errichtung der Heiligen Florian-Statue im Einfahrtsbereich der „Neuen Feuerwache“ im Jahr 2012.

Nach unterschiedlichen Archivalientypen gegliedert und chronologisch gereiht, stellt die neue, erstmals rein virtuell konzipierte Ausstellung, den Bestand der Freiwilligen Feuerwehr eindrucksvoll vor. Ein ganz besonderes feuerwehr- und stadthistorisches Juwel ist der bislang älteste, bekannte Stummfilm aus dem Jahre 1912. Die in der Ausstellung hinterlegten Zeitungsberichte schildern auf lebendige Art und Weise die Feierlichkeiten zum 50. Stiftungsfest und beschreiben gleichwohl den Inhalt des Filmes.

Die Ausstellung wird in der Deutschen Digitalen Bibliothek präsentiert und kann unter folgendem Link abgerufen werden:

https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/ffw-aschaffenburg/